Myrikals – Fotografiken
… Die Künstlerin ist sehr gerne draußen, und ihre Werke leben von der Schönheit der Welt und dem Wunder eines intensiv erlebten Augenblickes. Es geht ihr nicht darum, eine perfekte Aufnahme mit nach Hause zu nehmen, in der sich das Foto Teile der sichtbaren Welt angeeignet hat, vielmehr schafft sie sich eine eigene Wirklichkeit und nutzt die Kamera als Pendant zu traditionellen künstlerischen Werkzeugen wie Pinsel und Stift, Hammer und Meißel…
… Im Atelier und über Spiegelungen an einer horizontalen und vertikalen Achse verstärkt sie die Dynamik der gefundenen Formen und potenziert dadurch den ihnen innewohnenden Zauber. An den Schnittstellen der gespiegelten Bereiche bilden sich neue, ausgesprochen irreale Räume, die durch das von mehreren Seiten hereinfallende Licht bühnenartig inszeniert werden…
… Die Künstlerin setzt also etwas in Szene, das zwar real existiert, aber eben nicht in der auf der Fotografie dargestellten Form. Sie unterhöhlt damit den Authentizitätsanspruch ihres Mediums und fordert uns durch Irritationen und Täuschungen dazu heraus, ganz genau hinzusehen.«
Antje Lechleiter – Kunsthistorikerin
