»Asphalzierung – wovon wir leben«

gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg – Fotodokumentation von Elaine Fehrenbach

Installation – 2021 – Kulturnacht Radolfzell/Ortszeit 7:78

Was die Natur neben ihrer Schönheit für uns bedeutet ist uns oft nicht mehr bewußt. Schonungslos nehmen wir uns was nur geht. Dass wir aber von ihr abhängig sind und sie unsere Nahrung hervorbringt, dass ist in unserem Besußtsein weit nach hinten gerückt.
Trotz unserer Gewalttätigkeit an ihr zeigt sie sich auch dort, wo wir sie noch am wenigsten vermuten – selbst an sorgsam versiegelten Flächen. Das bewunderte ich, als ich in Freiburg einen von Lindenblüten besäten Asphaltweg entlanglief. Daraus entstand meine Arbeit »Asphalzierung«:

Eine alte Küche, der einfache Tisch ist einladend mit einem floral bestickten Tischtuch einer zarten Holzschale – gefüllt mit Asphaltbrocken – und einen Holzlöffel gedeckt. Rundherum an den Wänden bieten Bilder auf tellergleichen Flächen zarte Muster aus Lindenblüten und Blütenstaub, gleich einem Gericht, dar. Teilweise entstehen zeichenhafte Muster mit symbolischem Charakter. So zum Beispiel ein Kreuz, das über dem Herd gegenüber dem Tisch positioniert ist:
Die »Mahlzeit« – eine Hand voll Asphalt – der Blick auf das Kreuz – wechselwirkend –Gedanken und Fragen – über uns, unsere Demut und unseren Umgang mit der Natur.

Zwischen Esstisch – und Bildern findet eine Wechselwirkung statt: die Mahlzeit – eine Hand voll Teerder Blick auf das Kreuz – Dankbarkeit
der Blick wandert von Bild zu Bild – wo wächst unser Essen,
wenn immer mehr Flächen versiegelt werden? – der Trost bleibt – in der Schönheit dessen, was noch übrig ist und den Teer bedeckt.