»Wovon wir leben«, 2021
Installation, 2021/ Kunst- und Kulturevent »7:78 Ortszeit«, Radolfzell-Böhringen, Kulturnacht Radolfzell, gefördert durch das »Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg«
… eine alte Küche, inmitten der einfache Tisch einladend gedeckt, eine zarte Holzschale mit Asphaltbrocken gefüllt, ein hölzerner Löffel …
»In ihrer Installation „Wovon wir leben“ verwebt Veronika Grüger Bild und Raum zu einer tiefgehenden künstlerischen Erfahrung, die den Betrachter zur Reflexion Erde einlädt. Im Mittelpunkt der Installation stehen zwölf ausgewählte Arbeiten aus ihrer Werkreihe Asphalzierung, die hier in einen neuen, räumlichen Kontext gesetzt werden. In ihrer Anordnung lassen sie an das ikonische Bild des letzten Abendmahls denken, an die Besinnung vor einem gemeinsamen Essen – ein Moment der Stille, der Demut und der Kontemplation.«
»Was die Natur neben ihrer Schönheit für uns bedeutet ist uns oft nicht mehr bewußt. Schonungslos nehmen wir uns was nur geht. Dass wir aber von ihr abhängig sind und sie unsere Nahrung hervorbringt, dass ist in unserem Besußtsein weit nach hinten gerückt.
Trotz unserer Gewalttätigkeit an der Natur zeigt sie sich dort, wo wir sie noch am wenigsten vermuten. Selbst an sorgsam versiegelten Flächen hinterlässt sie ihre Spuren. Das bewunderte ich, als ich in Freiburg einen von Lindenblüten besäten Asphaltweg entlanglief. Daraus entstand meine Werkreihe »Asphalzierung«. Daraus entstand meine Werkreihe »Asphalzierung«: bestehend aus 32 Pigmentdrucken. Zu sehen sind Ornamente aus Lindenblüten und Blütenstaub auf Asphalt. Dargeboten auf runden Scheiben gleich Tellern, auf denen uns ein wohlarrangiertes Gericht serviert wird.«
Veronika Fischer, Journalistin – Autorin – Texterin