»My sweet home«
Installation, 2021/ Kulturnacht Radolfzell, 7:78 Ortszeit Radolfzell-Böhringen, 2022/ Treff 60, Freiburg, 2024/ Galerie Bernhardt Tuttlingen, gefördert durch das »Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg«
In einem idyllisch gelegenen Miniatur-Schwarzwaldhäuschen, schmücken Bilder der Serie »My Sweet Home« die Wände.
Betritt man das efeubewachsene Häuschen – aus einem zugewachsenen Garten kommend – hört man Schotter unter den Füßen knirschen, was sofort jegliches Gefühl von Idylle schwinden lässt. Die einzige Lichtquelle ist das heimelige Leuchten, das hinter den Passepartouts der Bilder hervortritt.
Auf den Bildern – stahlgebürstet gerahmt – sind Häuser unterschiedlichster Beschaffenheit zu sehen. Eines haben die meisten Sujet jedoch gemeinsam: rückt doch die monotone Trostlosigkeit verbauter Erde und zugepflasterter Vorgärten in Mittelpunkt! Einige wenige Ausnahmen gaukeln in irrealen Kompositionen eine Idylle vor, von der wir trotz unseres zwanghaften Bedürfnisses nach Aufgeräumtheit noch träumen. Die Bildtitel unterstreichen die Darstellungen in ihrer Bedeutung.
Bildtitel wie »Flüchtlingswohnheim«, »Dixi«, »Palais« oder»Garbionen« geben den sachlich gehaltenen Bildern eine ironische Wendung.
»Flüchtlingswohneim« zeigt in überspitzter Form wie gesellschaftsfern Flüchtlinge teilweise untergebracht werden.
Spiegelungen entlang der Mittelachse, die zunächst kaum wahrgenommen werden, steigern die fokus-sierten Details in ihrer Wirkung. Mit einer guten Portion Ironie und Sarkasmus »spiegeln« die Bilder wieder, wie wir leben, es uns »schön machen« oder was einigen von uns gefällt.
Je nach Ausstellungsort passt sich die Installation den räumlichen Begebenheiten an. So war sie im Treff 60 zum Beispiel auf den trostlosen grauen 40 x 40 cm großen Fliesen eines ehemaligen Supermarktes zu sehen.