Drive – Rauminstallation

© Veronika Grüger, 1997

eine alte, dunkle, Fabrikhalle, in Leipzig, aus dem 19. Jahrhundert, ein Maschinensockel aus Beton, darauf 3000 Papierschiffe plaziert, hoch oben darüber schwebend die Projektion eines Menschen auf einen Drachen aus Stoff, seine Arme weit ausgestreckt, hoch über dem Meer von Schiffen, eine Spieluhr, erklingend, wenn der Betrachter sie dreht: weißt du wieviel Sternlein stehen

© Veronika Grüger, 1997

Die Schiffe bilden die Weite des Meeres. In ihrer Vielzahl stehen sie für die unendliche Reise einer menschlichen Seele auf dem Weg durch das Leben – einem Leben voller Sehnsüchte und Irrfahrten uuf der ständigen Suche nach Land und dem Bedürfnis nach Freiheit und Weite.

© Veronika Grüger, 1997

Was aus der Ferne wie eine grellweiße Fläche harter, kantiger Steine wirkt entpuppt sich beim Herantreten als ein Meer zarter gefalteter Papierschiffchen, die sich auf eine imaginäre Mitte hinzu zu bewegen scheinen oder umgekehrt von dort aus in alle Richtungen davonsegeln.

© Veronika Grüger, 1997

Vom Drachen aus führt eine Schnurherab und endet in Reichweite des Betrachters mit einer Spieluhr. Dreht er sie erklingt das Lied »Weißt du wieviel Sternlein stehen« in zarten hellen Klängen. Es bildet die Verbindung zwischen Himmel und Erde, zwischen Traum und Wirklichkeit, Wunsch und Realität. Die Sterne, die dem Seefahrer zur Orientierung dienen, stillen auch die Sehnsucht nach Geborgenheit am Ziel.

© Veronika Grüger, 1997